Polyurethane

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Dosiermedien

Polyurethane

Der Alleskönner unter den Kunststoffen

Polyurethane haben sich seit ihrer Entdeckung zu einer technisch bedeutenden Kunststoffklasse mit breitem Anwendungsspektrum entwickelt.  Neben der Anwendung als Funktionsmaterialien im Bereich Dämmstoffe in Polstermöbeln, Sportartikeln oder im Interieur von Fahrzeugen bewähren sich die Polyurethane seit vielen Jahren im Bereich der Elektronikfertigung (Vollverguss von Steuergeräten und Halbleiterelementen) sowie auch als 1K-Montageklebstoff (Schaum im Bausektor oder Fenstermontage im Automobil- und Schienenfahrzeugbau). 

Dabei zeichnen sich Polyurethane durch ein breites Anwendungsspektrum aus, welche sich aus der breiten chemischen Basis der möglichen Basispolymere (Harz) ergibt. Zudem sind sie bezüglich der Materialkosten häufig günstiger als vergleichbare Epoxide oder Silikone.

Polyurethane sind überall dort von Vorteil, wo eine gewisse Flexibilität der Klebung oder Vergussanwendung gefragt ist. Dabei sind sehr weiche Elastomere (bis 8 MPa), als auch mittelfeste Duromere (25 MPa) als Endprodukt möglich. Im Vergleich zu Epoxiden und Silikonen erreichen Polyurethan-Kunststoffe nicht die gleiche hohe Medien- und Temperaturbeständigkeit und sind gegenüber UV-Licht und Umwelteinflüssen empfindlicher. Moderne Duromere Fomulierungen können jedoch auch bis zu 180 °C Warmfestigkeiten ermöglichen. 

Verguss eines Sensors mit einem Polyurethan-Kunststoff.

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Vertrieb Deutschland

Anwendungsgebiete und Anforderungen

2K selbstnivellierende Gießharze und Klebstoff

Im Bereich niedrigviskoser Elektrogießharze sind Polyurethane vergleichbar zu Epoxiden und häufig als 2K-System formuliert. Wie alle Polyadditionssysteme sind auch die Polyurethane sehr empfindlich gegenüber Schwankungen des Mischungsverhältnisses. Das vom Hersteller im Datenblatt angegebene Mengenverhältnis muss zwingend eingehalten werden, um die geforderten Qualitätsansprüche der Endprodukte zu erhalten. 

Üblicherweise enthält die zumeist höherviskose A-Komponente (Polyol) Füllstoffe. Die B-Komponente (Isocyanat) entspricht dem Vernetzer. Während sich Epoxidharze relativ tolerant bei der Verarbeitung gegenüber den Umgebungsparametern sowie der Bauteile verhalten, zeichnen sich Polyurethane durch eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit aus. Bei der Verarbeitung und Aufbereitung müssen Harz und Härter ausreichend vor Feuchtigkeit geschützt werden. Bei der Einwirkung von Feuchtigkeit können grundsätzlich verschiedene Fehlerbilder vorliegen. 

Unsere Experten aus dem Technologiezentrum beraten Sie zum richtigen Umgang bei der Lagerung und Verarbeitung Ihres Klebstoffsystems.

Pastöse 1 K-/2K-Klebstoffe auf Polyurethanbasis

Eine weit verbreitete Klasse der Montage- und Strukturklebstoffe im Bereich der polyurethanbasierten Systeme bilden die 1K feuchtigkeitshärtenden Varianten. Ihre prominenteste Anwendung finden diese in der Scheibenmontage im Bereich der Automobil- und Schienenfahrzeugproduktion. Hier nutzt man die Reaktion der Isocyanate mit Feuchtigkeit als Härtungsreaktion aus. Wichtig für die Verarbeitung von feuchtigkeitsvernetzenden Polyurethanen ist ein konsequenter Ausschluss von Feuchtigkeit im Bereich der Dosierkomponenten und Materialaufbereitung. Nur durch diese Maßnahmen kann ein störungsfreier Betrieb gewährleisten werden. 

bdtronic bietet mit der Gebindeentleerung PPS eine elegante Lösung, um feuchtigkeitsempfindliche Klebstoffe sicher und geschützt unter einer wasserfreien Atmosphäre blasenfrei zu fördern.

Tipp: Sollten Sie eine Dosieranlage für feuchtigkeitsvernetzenden Materialien für eine längere Zeit außer Betrieb nehmen, denken Sie daran trotzdem von Zeit zu Zeit etwas Material zu dosieren, um eindiffundierendes Wasser durch Verschraubungen und Dichtflächen aus dem System zu entfernen. Sprechen Sie uns an. Wir unterstützen Sie bei der Ausarbeitung eines Verlagerungs- bzw. Stilllegungskonzeptes. 

Neben den feuchtigkeitshärtenden Systemen werden auch heißhärtende PU-basierte Materialien angeboten, welche nicht empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren. Diese bestehen aus einer bereits vorgemischten Menge aus Harz und Isocyanat, welches chemisch inaktiviert wurde. Wird nun nach erfolgreicher Applikation und Fügeprozess die Baugruppe erwärmt (ca. 80-100° C) wird die Inaktivierung thermisch aufgehoben und die Härtungsreaktion läuft wie gewohnt ab. 

Technologiezentrum

Profitieren Sie von unserer Expertise und langjährigen Erfahrung und entwickeln Sie gemeinsam mit uns den optimalen Prozess für Ihre Anforderung. Wir sind Spezialisten für unterschiedliche Anwendungsfälle und Verfahren.